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Tage der inneren Einkehr in Sankt Ottilien, vom 11. bis 15. Juli

FREITAG, 13. Juli

eines der jüdischen Gräber eines der jüdischen Gräber
Zwei jüdische Gräber

Nach den Meditationsübungen besuchten wir am späten Vormittag den jüdischen Friedhof. In St. Ottilien war auf Betreiben der US Army im Mai 1945 ein Krankenhaus für jüdische Gefangene aus den KZs Kaufering und Dachau und aus anderen Orten entstanden. Dazu kamen auch Überlebende eines Transports von Juden. Ihr Zug blieb am 27. April 1945 auf offener Strecke stehen und wurde bombardiert. Die Menschen, die an den Unfallfolgen oder infolge der in den KZs erlittenen Misshandlungen starben, fanden auf dem jüdischen Friedhof ihre letzte Ruhestätte. 1948 wanderten die Mitglieder dieser jüdischen Kultusgemeinde nach Israel und in andere Länder aus.

Auf dem Rückweg schauten wir uns das Dorf an. In einem Schuppen entdeckten wir eine lebensgroße Plastikkuh mit überdimensioniertem Euter. Ihr Rücken war offen. Neugierig schauten wir rein und sahen eine Wanne. Aha - eine „Trainingskuh“. Angehende Melker oder auch Missionare lernen hier das Handwerk, ohne arme Kühe zu plagen. Einfach genial!

 

 

am Bahnhof in Sankt Ottilien am Bahnhof in Sankt Ottilien
am Bahnhof von Sankt Ottilien

Am Nachmittag unternahmen wir einen Ausflug zum nahe gelegenen Ammersee. Mit der Regionalbahn Richtung Dießen fuhren wir zwei Stationen nach Utting. Die Adleraugen aus unserer Gruppe erspähten sofort ein gemütliches Gartenlokal, wo es Kaffee und Kuchen gab – mit Blick über den Ammersee. Während es vormittags noch regnerisch war, hellte sich der Himmel jetzt auf und die Sonne kam durch. An der Bootsanlegestelle bestiegen wir den Raddampfer nach Schondorf, eine Bahnstation von St. Ottilien entfernt. Durch ein Fenster konnte man beobachten, wie die Schaufelräder das Wasser herumwirbelten. Um wenigstens einen Teil der Kuchen-Kalorien zu verbrennen, machten wir in Schondorf einen kleinen Spaziergang. Wir folgten dem Uferweg eine knappe halbe Stunde Richtung Norden und kehrten dann wieder um. Denn wir mussten ja den Zug erreichen.

                               die Gruppe bei Kaffee und Kuchen in einem Gartenlikal in Utting

Wir genehmigen uns erstmal Kaffee und Kuchen in einem Gartenlokal in Utting.
die Gruppe an der Seepromenade blick über den Ammersee
bis unser Zug kommt, warten wir an der Seepromenade. Blick über den Ammersee

1Bis uns der Zug wieder pünktlich zum Abendessen nach St. Ottilien zurückbringen sollte, hatten wir noch etwas Zeit. Wir saßen auf der Begrenzungsmauer an der Uferpromenade, schauten über den Ammersee oder sahen den Arbeitern zu, die die Buden und Fahrgeschäfte für einen Rummel aufbauten.

Den Tagesausklang bildete der Besuch der Abendmesse. Die Mönche hatten ihre Plätze im Altarraum; wir und die übrigen Laien saßen im Kirchenschiff. Die Gesangsnummern wurden melodiös intoniert. Offenbar dürfen hier nur diejenigen singen, die auch singen können. Krächzer hatten den Rand zu halten. Eine Dame in der Bankreihe hinter mir hatte eine hervorstechend brillante und helle Stimme.

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