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Führung durch die Fürther Altstadt und Sommerfest unserer Gruppe

 

Wir trafen uns im Untergeschoß des Fürther Hauptbahnhofs, dessen Decke von einer dicken Säule getragen wird, die man auch als Sehbehinderter findet.

Die Gruppe trifft sich im Untergeschoss des Fürther Hauptbahnhofs Das rathaus mit dem charakteristischen Palazzo Vecchio-Turm
Wir treffen uns an der "dicken Säule" im Untergeschoss des Bahnhofs

trotzdem nicht zum Verwechseln ähnlich: der Turm des Florentiner Palazzo Vecchio diente dem des Fürther Rathauses als Vorbild.

Als Vorprogramm zum Sommerfest hatte Manuela eine Stadtführung gebucht. Frau Weggemann, unsere Guide erwartete unsere Gruppe auf dem Gehsteig gegenüber dem Rathaus. Zunächst erzählte sie uns einiges über das Rathaus: Anfang der 1840er Jahre hochgezogen im „romantisch-klassizistischen Stil“, einem Stilungetüm, die der Architekt, Georg Friedrich Christian Bürklein, durch kreative Synthese der beiden eigentlich konträren Stile ad hoc geschaffen hatte. Zehn Jahre später kam der markante Turm hinzu, der dem Palazzo Vecchio in Florenz nachempfunden ist. Auf dem Balkon des Rathauses standen im April dieses Jahres die „Kleeblättler“ und ließen sich von ihren Fürther Fans begeistert feiern, nachdem ihnen der Aufstieg in die 1. Bundesliga geglückt war.

die Büste von Ludwig Erhard sieht aus wie verzwirbelte Spagghetti, ist aber die abstrakte Darstellung eines Ginkobaums
Büste von Ludwig Erhard die abstrakte Skulptur des Ginkobaums

Dann machte uns Frau Weggemann auf die Büste von Ludwig Erhard aufmerksam, der bekanntlich aus Fürth stammt. Sie steht auf einem Sockel und lehnt sich – ziemlich unscheinbar – an die Wand des Gebäudes, wo sich unsere Gruppe aufgestellt hatte. Markanter ist die Plastik eines japanischen Künstlers, Kunihiko Kato, die ein paar Schritte weiter mitten auf dem Gehweg platziert ist. Sie stellt – etwas abstrakt - drei Ginko-Bäume dar. Sie soll an den Abwurf der ersten Atombombe über Hiroshima erinnern. Ginko-Bäume waren die ersten Bäume, die danach wieder in Hiroshima wuchsen.

Blick auf die durch Ballustraden abgeschlossene hausfront im Innenhof Blick auf ein malerisches Haus in einem anderen Innenhof
Die Stockwerk-Ballustraden geben der Hausfront ein mediterranes Gepräge. malerisches Haus in einem anderen Innenhof

Wir folgten der Königstraße. Nach einigen zig Metern bog Frau Weggemann plötzlich in eine Unterführung ein, die unter der Häuserzeile hindurch in einen Innenhof mündete.  Welcher Kontrast zur Straßenseite! Dort Straßenlärm, hier Ruhe; dort eine langweilige graue Häuserfront, hier schloss jedes Stockwerk der den Innenhof umgebenden Wohnhäuser mit einer Balustrade ab, von der aus man die einzelnen Wohnungen erreichte. Diese mediterran wirkenden  Häuser wurden von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Fürths erbaut.

Hier erzählte uns Frau Weggemann auch etwas über Bauweise und die verwendeten Baumaterialien in historischer Zeit. In den alten Zeiten errichteten die Fürther einfache Fachwerkhäuser. Später – wohlhabender geworden – bauten sie ihre Häuser aus Sandstein, den es in der Umgebung reichlich gab. Die Fachwerkhäuser erschienen ihren Bewohnern jetzt zu popelig und ein Upgrade musste her: Man versteckte das Fachwerk einfach hinter Schieferplatten.

Unser nächster Stopp war der Waagplatz. Hier stand vor dem Gasthof „Zum Roten Ross“ – wie der Name vermuten lässt – von 1835 bis 1960 die Stadtwaage.

Mittelalterliche Städte waren ja ziemlich klein. Das hat für uns Stadtbesichtiger den Vorteil, dass wir nicht weit laufen müssen, um von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu gelangen.

Daher erreichten wir schon nach einigen Minuten unser nächstes Ziel, den Marktplatz. Heute ist er verkehrsberuhigt und heißt im Volksmund „Grüner Markt“, weil hier früher der Gemüsemarkt abgehalten wurde. In der Nazi-Zeit hieß er nach einem braunen „Märtyrer“ „Schlageter-Platz.“ Über diesen Platz führte im Mittelalter die Fernhandelsstraße Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – Regensburg – Prag. Und bis 2003 war er immer noch ein wichtiger Verkehrsknoten der Fürther Innenstadt. Mitten auf dem Platz steht heute der 2004 angelegte Gaukler-Brunnen mit seinen hintersinnigen Ensemble von Bronzefiguren: Ein Gaukler macht einer jungen Dame ein offenbar unsittliches Angebot, worauf sie ihm einen Korb gibt. Die Eselsohren weisen auf seine Tollpatschigkeit hin.

der Marktplatz mit dem Gaukler-Brunnen in der Mitte Detail des Gaukler-Brunnen
Bei leichtem Nieselregen stehen wir auf dem Marktplatz und betrachten den Gaukler-Brunnen. der Gaukler-Brunnen mit seinen Bronze-Figuren
der Gaukler-Brunnen aus einem anderen Blickwinkel der ehemalige Gasthof "Zum Goldenen Schwan" am Marktplatz
der Gaukler-Brunnen in seiner Längsachse Der ehemalige Gasthof "Zum Goldenen Schwan" bildet den Abschluss einer barocken Häuserzeile.

Wir wandten uns um 180 Grad und hatten eine prächtige barocke Häuserfront vor uns. Das markante Eckhaus war früher der Gasthof „Zum Goldenen Schwan“.

Dann führte uns Frau Weggemann durch eine enge Einfahrt und wir standen im Handwerkerhof – ein von meisterhaft renovierten Fachwerkhäuschen eingesäumter Hof. An einigen Mauern rankt Efeu hoch. Es wäre die perfekte Kulisse für einen Märchenfilm. Der Grundriss des Hofes weist darauf hin, dass er aus einem mittelalterlichen Bauernhof hervorging. Später zogen Handwerker in die Häuser ein – Uhrmacher, Goldschläger, Spielzeugmacher usw. Als denen die Werkstätten zu eng wurden, zogen sie in die neuen Industrieviertel um und die Gebäude wurden zu Wohnhäusern.

Vorletzte Etappe auf unserem Stadtrundgang war die Michaelskirche, das einzige heute noch existierende Bauwerk in Fürth, das den Dreißigjährigen Krieg überstanden hatte. Da Fürth keine Stadtmauer hatte, diente ihr Turm als Wehrturm. Davon zeugen die Schießscharten.

Wir betraten die Kirche. Arbeiter waren gerade dabei, die Bühne für ein Konzert am heutigen Abend aufzubauen. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche auf neugotisch  getrimmt. Nur wenige Teile des ursprünglich barocken Interieurs haben diese Gewaaltrenovierung überlebt.

Durch die Gustav-Straße brachte uns Frau Weggemann zurück zu unserem Ausgangspunkt am Rathaus.

Die Gustavstraße ist selbst auch ein Highlight der Fürther Altstadt. Pittoreske Häuserzeilen auf beiden Straßenseiten, wo sich kleine Läden und Restaurants abwechseln. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als bei Fürth Einheiten der US Army stationiert waren, war es das Amüsierviertel, die „off-limits“-Zone für die Gis. „Anständige“ Bürger, vor allem Bürgerinnen, vermieden diese  Gegend, wenn’s dunkel wurde.

Wir machten kurz Halt vor dem ersten Finanzamt Fürths, dem „Alten Rentamt“, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Um diese Zeit wurde Fürth doch preußisch … Daneben, durch ein Quergässchen getrennt, steht das Gasthaus „Zur Alten Rent“. Hier wurde 1903 die Spielvereinigung Fürth gegründet.

Gasthof "Zur Alten Rent" der Gasthof "Zur Alten Rent" aus einem anderen Winkel
der Gasthof "Zur Alten Rent", wo die Spielvereinigung Fürth gegründet wurde der Gasthof "Zur Alten Rent" aus einem anderen Winkel

Damit war die Stadtführung zu Ende und wir machten uns auf zu Manuelas Anwesen, wo das diesjährige Sommerfest unserer Gruppe stattfand.

beim Sommerfest beim Sommerfest
Eindrücke vom Sommerfest
beim Sommerfest beim Sommerfest

 

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen gefördert..

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