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Tage der inneren Einkehr in Sankt Ottilien, vom 11. bis 15. Juli

DONNERSTAG, 12. Juli

Vor dem Frühstück trafen wir uns heute, wie auch an den folgenden Tagen, im gruppenraum zu einer Bewegungsübung, begleitet von indianischer Musik. Unser Programm war so strukturiert, dass wir vormittags und nach dem Abendessen uns im Gruppenraum zu meditativen Übungen zusammenfanden. An den Nachmittagen unternahmen wir Wanderungen und Ausflüge. Man kann ja nicht – zumindest als Anfänger – den ganzen Tag „power-meditieren“.

Hinter dem Exerzitien-Haus befindet sich ein kleiner Park, in dessen vorderem Bereich ein aus verschieden-farbigen Steinplatten geformtes Labyrinth angelegt ist. Wir folgten dem verschlungenen Weg, der in engen und unsymetrischen Kehren ins Zentrum des Kreises führte. Die sehenden Teilnehmer waren für die anderen die „Leuchttürme“, die sie auf Kurs hielten. Auf dem richtigen Weg zu bleiben verlangte langsames und aufmerksames Gehen. Ziemlich anstrengend! Daher wählten wir für den Weg aus dem Labyrinth heraus die Direttissima.

Wir nahmen uns dann Gartenstühle und bildeten einen Kreis. Gabriela gab jedem drei kleine Objekte in die zur Schale geformten Hände. Ziel war, mit allen Sinnen - außer dem Gesichtssinn – herauszufinden, worum es sich bei den Teilchen handelt. Zuerst taktil: mit den Fingerspitzen berühren, drücken. Weich, unelastisch, verschrumpelte Haut - Meine intuitive Hypothese war, es könnte sich um Rosinen handeln. Aber es könnte natürlich auch sein, dass wir irregeführt werden sollten: ein Klecks Knetmasse mit einer Hülle drum rum. Also mal dran schnuppern – riecht auch wie eine Rosine. Jetzt noch dran lecken – reichlich süß. Fühlt sich an wie eine Rosine, riecht wie eine Rosine, schmeckt wie eine Rosine – also ist es auch eine Rosine! Im nachfolgendenden Erfahrungsaustausch erfuhr ich, dass die Rosine noch zwei Schwestern hat, die Sultanine und die Korinthe. Den Unterschied begriff ich nicht. Aber „Rosine“ stimmte – irgendwie.

Häuschen in Eresing mit schönem Garten Briefkasten mit durchgestridhenem Schuh auf der Klappe
Hexenhäuschen in Eresing Bitte keine alten Treter in den Briefkasten werfen!

Nach dem Mittagessen spazierten wir auf einem breiten Wirtschaftsweg durch Felder und kleine Wäldchen nach Eresing, einem malerischen Dorf mit liebevoll gepflegten Häusern und Bauerngärten. Gemeinsam mit Uschi, einer Bekannten von Gabriela, gingen wir die letzten Meter über eine Wiese zu der am Hang gelegenen Kapelle Sankt Ullrich. Dort entspringt eine Quelle, deren Wasser heilkräftig sein und vor allem Augenleiden heilen soll. Bei der kleinen Ottilie (mittelhochdeutsch Odila), die blind geboren wurde, hat das der Sage nach funktioniert. Mit drei Jahren erlangte sie nach Befeuchten ihrer Augen mit dem Quellwasser - schwuppdich -die volle Sehkraft, heißt es. Daher wurde sie heiliggesprochen und gab – viel später – dem Kloster ihren Namen. Selbstredend ist sie die Schutzpatronin der Blinden.

Aber das ist schon tausend Jahre oder noch länger her. Vielleicht hat die Quellnymphe heute keine Lust mehr zu heilen oder ist sehr wählerisch in ihren Gunstbeweisen. Auf jeden Fall: Bei keinem von uns hat der Trick funktioniert.

Trotzdem – eine hübsche Kapelle in einem malerischen Eckchen des Pfaffenwinkels. Auf einer der Terrassen befand sich ein Tisch mit zwei Bänken. Wir setzten uns und ließen die Schale mit Naturkost-Brunch, den Uschi zubereitet hatte, reihum gehen, indem wir ihn mit Keksen auslöffelten. Ein herzlicher Dank an Uschi!

Zurück nahmen wir denselben Weg und erreichten pünktlich zum Abendessen das Kloster. Das lohnte sich. Denn es gab - wie auch an den nächsten Tagen -  ein leckeres Salat-Buffet.

Teilnehmer füllen das Wasser in flaschen Teilnehmer benetzen sich die Augen mit dem heilkräftigen Wasser
beim Abzapfen des Quellwassers Mal probieren, ob das heilkräftige Wasser sein Wunder vollbringt!
die Gruppe auf den Stufen, die zur Brotzeit-Terasse führen die Gruppe an einem Brotzeittisch neben der Kapelle
auf den Stufen zur Brotzeit-Terasse Guten Appetit!
Standbild der heiligen Ottilie Eresing - Kirche und maibaum
die heilige Ottilie auf dem Rückweg durch Eresing

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